Auch im Zeitalter von kontaktlosen Zahlungen, Mobile Payment und digitalen Wallets ist die klassische Bankkarte nach wie vor weit verbreitet. Ob Girokarte oder Kreditkarte – sie ermöglicht Bargeldabhebungen, Zahlungen im In- und Ausland und dient vielen Menschen als zentrales Zahlungsmittel.
Doch diese alltägliche Bequemlichkeit ist nicht ohne Risiko: Eine der ältesten und zugleich effektivsten Methoden des Kartenmissbrauchs ist das sogenannte Skimming – das illegale Auslesen und Kopieren von Kartendaten. In Kombination mit dem sogenannten Cloning, also dem Anfertigen einer Kartenduplikation, entsteht ein perfides Betrugssystem, das weltweit Schäden in Millionenhöhe verursacht.
Der Begriff Skimming bezeichnet das kriminelle Auslesen von Daten einer Bank- oder Kreditkarte – meist direkt am Geldautomaten oder Bezahlterminal. Ziel der Täter ist es, an die Informationen des Magnetstreifens und die zugehörige PIN zu gelangen. Diese Daten werden später auf einen Rohling kopiert und missbräuchlich verwendet – in der Regel an Orten, wo keine Chipprüfung erfolgt.
Typische Skimming-Ziele sind:
Kriminelle installieren Miniaturgeräte direkt am Geldautomaten oder Kartenschlitz, die kaum von Originalteilen zu unterscheiden sind. Ein vollständiger Skimming-Angriff besteht meist aus drei Komponenten:
Diese Technik ist meist innerhalb weniger Sekunden installiert und ebenso schnell wieder entfernt – ideal für Tätergruppen, die systematisch mehrere Automaten in Serie manipulieren.
Das Cloning (engl. für „klonen“) beschreibt die Erstellung einer Kopie der Karte anhand der geskimten Daten. Auf eine leere Plastikkarte (Blanko-Rohling) werden die gestohlenen Magnetstreifeninformationen geschrieben. Mit dieser gefälschten Karte und der gestohlenen PIN können die Täter:
Besonders beliebt sind Länder wie die USA, Indonesien, Brasilien oder einige osteuropäische Staaten, in denen der Magnetstreifen weiterhin häufig verwendet wird.
Die Schwachstelle liegt in der veralteten Magnetstreifentechnologie, die Daten unverschlüsselt speichert. Obwohl moderne Karten zusätzlich mit einem sicheren EMV-Chip ausgestattet sind, greifen viele Terminals – vor allem im Ausland – weiterhin auf den Magnetstreifen zurück. Skimming zielt fast ausschließlich auf diese Komponente, da der Chip nicht kopierbar ist.
In Europa ist der Chip mittlerweile Standard. Die Täter umgehen diese Sicherheit jedoch, indem sie mit den geklonten Karten gezielt in Ländern ohne Chip-Zwang aktiv werden.
Oft bleibt Skimming unbemerkt – dennoch gibt es einige Hinweise, auf die man achten kann:
Wird eine Karte erfolgreich geskimmt und geklont, kann der finanzielle Schaden erheblich sein – vor allem, wenn das Opfer den Missbrauch erst spät bemerkt. Typische Schäden umfassen:
In der Regel haften Banken für den entstandenen Schaden – sofern keine grobe Fahrlässigkeit vorliegt. Wichtig ist, den Missbrauch sofort zu melden und die Karte zu sperren.
Die wichtigste Schutzmaßnahme ist Wachsamkeit – insbesondere beim Einsatz der Karte an öffentlichen Automaten. Hier einige konkrete Tipps:
Banken und Hersteller arbeiten stetig an technischen Verbesserungen, um Skimming zu erschweren oder ganz zu verhindern:
Auch rechtlich wird nachgerüstet: In vielen Ländern ist das Anbringen von Skimming-Technik ein eigener Straftatbestand mit hohen Strafen.
Trotz moderner Technologien und Chip-basierter Sicherheit bleibt Skimming und Cloning ein reales Problem – besonders für Reisende und Nutzer ungeschützter Geldautomaten. Der Missbrauch erfolgt oft blitzschnell und professionell, die Opfer merken es meist erst später.
Doch wer sich informiert, Geräte sorgfältig prüft, seine PIN schützt und moderne Sicherheitsfunktionen nutzt, kann sich effektiv vor Kartenmissbrauch schützen – und die Vorteile des bargeldlosen Zahlens sicher nutzen.